Steinansammlung [Grenze Schatten-/FlussClan]

cf: FlussClan-Lager

Mit flinken Pfotenschritten trabte Rauchschweif durch das Territorium des FlussClans, die Ohren gespitzt und bereit, jegliche Beute sofort zu verfolgen oder sich direkt in ein Jagdkauern oder eine Abwehrhaltung zu werfen. Neben ihm trottete Pfeilwind in ungefähr der gleichen Geschwindigkeit her. Immer wenn der Zweite Anführer zu ihr hinüber sah, schwebten kleine Wölkchen in die Luft, wenn sie ausatmete. Obwohl Blattfrische war lag Schnee und er würde auch nicht verschwinden … der Schnee war eines Tages gekommen und nie wieder gegangen. Doch mittlerweile hatten die Clans sich einigermaßen daran gewöhnt und auch wenn Rauchschweif wegen seines dünneren Fells ab und an fror, so machte ihm das nichts aus, solange es Katzen gab, die mehr froren als er. Für diese musste er nämlich stark sein.
Als die beiden Katzen gemeinsam die Felssammlung erreichten, bedeutete der graue Krieger seiner Begleiterin mit einem Schwanzschnippen, besonders aufmerksam zu sein. Es war recht unwahrscheinlich, dass der SchattenClan in Zeiten wie diesen einen Überfall plante, doch man konnte nie vorsichtig genug sein. Diese Krähenfraß-Fresser waren stets für eine Überraschung gut. Langsam lief Rauchschweif weiter, bis er die kleinen Steinen und Felsen erreicht hatte, die die Grenze zum SchattenClan markierten. Er begann, die Markierungen des FlussClans zu erneuern und starrte dabei angestrengt über die Grenze hinweg, ob eine SchattenClan-Patrouille sich irgendwo näherte. Dieser Ort weckte stets Erinnerungen in dem Kater. Hier war vor vielen Monden seine Mentorin gestorben, als er noch ein Schüler gewesen war und er hatte sie nicht retten können. Mit einem Geräusch, das wie ein Seufzer klang, wandte er sich an seine Clangefährtin. „Wir sind hier wohl fertig. Schauen wir, ob wir in der Nähe etwas Beute …“ In diesem Moment vernahm er ein leises Geräusch, das klang, wie das Tippeln kleiner Pfoten unter dem dichten Schnee. Er ließ sich in ein Jagdkauern sinken, sodass sein Bauch im Schnee hing und versuchte, seine Schwanzspitze davon zu überzeugen, nicht zu zucken, während er sich langsam vorerst schob, die Nase knapp über dem Boden haltend. Eine Wühlmaus streckte ihre Nase wenige Schwanzlängen vor ihm aus dem dichten Schnee, schnupperte und erkannte die Gefahr – jedoch zu spät. Rauchschweif war abgesprungen und hatte die Maus mit einem kurzen Biss ins Genick getötet und hob sie nun mit leuchtenden Augen hoch. FlussClan-Katzen mochten lieber Fisch essen, doch in Zeiten, in welchen Beute rar war, musste man sich eben mit so etwas zufrieden geben. „Was ich sagen wollte: Lass uns noch ein wenig nach Beute Ausschau halten. Vielleicht streunt hier ja noch mehr herum.“

läfut zur Grenze | setzt die Markierungen neu | erinnert sich an seine Mentorin | fängt eine Wühlmaus

Stolz legte er die Maus vor seinen Pfoten ab und nickte Pfeilwind zu, während ein amüsiertes Schnurren in seiner Kehle aufstieg. Sie hatte einen gesunden Humor und in Zeiten wie diesen war der gar nicht mal so schlecht. „Nun, ‚unnütz‘ wäre das letzte Wort gewesen, das ich für deine Beschreibung verwendet hätte“, entgegnete er und zuckte mit den Ohren, als Pfeilwind das Maul öffnete und konzentriert die Luft einsog. Er saß nur da, schwieg und wartete, bis sie fertig war. Tatsächlich schien sie etwas entdeckt zu haben, denn plötzlich drehte sie sich um, machte sich zum Sprint bereit und schoss mit angelegten Ohren auf einen Busch zu, unter welchem nun auch Rauchschweif etwas hocken sah. Eine Amsel. Die mochten nicht auf Jagdpatrouille sein, hatten jedoch bereits mehr gefangen, als zu manch solcher in den vergangenen Monden. Eine Amsel und eine Wühlmaus – kein große Ausbeute, aber es war durchaus etwas, was sich sehen lassen konnten. Zufrieden neigte er den Kopf vor ihr. „Ein sehr schöner Fang“, miaute er, nahm die Maus wieder zwischen seine Zähne und erhob sich. „Lasch unsch schurück gehen. Vielleicht finden wir unterwegsch noch wasch“, murmelte er zwischen dem Beutestück hindurch und schnippte zur Untermalung seiner Aussage noch einmal mit dem Schwanz, ehe er sich in Bewegung setzte. Die Ohren gespitzt und die Augen noch immer weit geöffnet, um eventuelle Feinde oder Beute sofort zu bemerken schritt er gemächlich von der Ansammlung an Steinen weg und langsam in Richtung des großen Fluss, auf dessen anderer Seite sich das Lager des Clans befand. Zu dieser Jahreszeit war der Fluss an vielen Stellen zugefroren, weshalb die beiden FlussClan-Krieger nicht komplett darüber schwimmen mussten, sondern einen großen Teil laufen konnten. Besonders gute Springer konnten den kleinen Abstand zwischen Eis und Land sogar zurück legen, ohne sich das Fell nass machen zu müssen.
Mitten in der Bewegung hielt Rauchschweif inne, kurz bevor sie den Fluss erreicht hatten und legte die Maus ab, um besser riechen zu können. Es roch eindeutig nach einer weiteren Maus, doch als der Kater die Umgebung sondierte erkannte er, dass das Tier sich tief im Schnee vergraben haben musste, da wenige Fuchslängen von ihnen entfernt der Schnee an einigen Stellen auf und ab hüpfte. Frustriert peitschte er mit dem Schweif. Würde er dort hin springen, würde die Maus ihn bemerkt haben, noch ehe er den Schnee weit genug zur Seite geschoben hatte, um sie auch packen zu können. Er nahm seine Beute wieder auf und begab sich zum Fluss, um ein Stück daran entlang zu laufen. Vielleicht fanden sie dort ja noch etwas Beute.

beobachtet Pfeilwind bei der Jagd | entgegnet etwas | macht sich auf den Weg zurück zum Lager | läuft noch ein Stück am Fluss entlang