Kleine Felslichtung [Grenze Donner-/SchattenClan]

Emotionslos beobachtete Wolkenkranz, wie Funkenlicht ihre Hälfte der Krähe fraß. Schnell war die Beute in ihrem Maul verschwunden und hinterließ neben Blutspuren auch ein paar Federn im Schnee. Dass sich Funkenlicht auf ihrem kleinen Jagdausflug verletzt hatte, fiel der Stellvertreterin nicht auf, obwohl sie die Kriegerin mit ihren gelangweilten Augen musterte. Golden waren sie. Man könnte meinen, ihr Blick sollte dadurch Wärme ausstrahlen, wie die Strahlen der Sonne, doch er war stets kalt und abweisend. Der zweiten Anführerin fiel lediglich auf, dass Funkenlicht ohne Fang wiedergekehrt war und es schlussendlich nur eine Zeitverschwendung gewesen war. Kommentarlos hatte sie sich dann zur DonnerClan-Grenze aufgemacht.
Auf dem Weg dorthin schweifte ihr konzentrierter Blick durch das Territorium. Alle ihre Sinne waren aktiv, da sie nicht nur nach Beute, sondern auch nach Feinden Ausschau hielt. Die Waldkatzen waren nicht die einzigen Lebewesen, die Hunger litten. Es kam immer öfter vor, dass sich andere Raubtiere in das Territorium des SchattenClan wagten. Dieser Abschaum! Wie ihr hässlicher Geruch in Wolkenkranz‘ Nase brannte …

An der Grenze angekommen, prüfte die kalte Schönheit die Luft in dem sie ihr Maul öffnete. Der Geruch auf der anderen Seite war schal. Der DonnerClan hatte seine Markierungen also noch nicht erneuert. Was Wolkenkranz ein schadenfrohes Grinsen entlockte.
„Beeile dich und erneuere unsere Markierungen!“, befahl Wolkenkranz mit rauer Stimme. Oder war es nur ein amüsiertes Schnurren, das sich in ihre Stimme mischte? Ihrer stummen Begleiterin deutete sie mit einem Schwanzschnippen welche Richtung sie sich vornehmen sollte, die zweite Anführerin würde entgegengesetzt laufen.