FlussClan - Lager

Mit leicht zuckenden Ohren wartete er darauf, dass Abendstern auf seinen kurzen Lagebericht reagierte. Und tatsächlich nutzte der Anführer seinen Veto bereits, indem er darum bat, lieber mit seiner Schwester jagen zu gehen. Rauchschweif nickte daraufhin nur. Ihn sollte es nicht stören, wenn Abendstern lieber zur Jagd ging, es gab genug andere Katzen, die er zur Grenze zum WindClan schicken konnte. Und eine davon war gerade aus dem Bau der Krieger getreten. Er saß seitlich zu ihr, weshalb er das nur aus den Augenwinkeln bemerkte, nahm jedoch ihren Geruch war und konnte sie daher als Aschentanz erkennen. Doch seine Audienz beim Anführer war noch nicht beendet. Zuerst bekam er noch den Auftrag, einen Krieger abzustellen, der ein Loch im Lagerwall stopfen sollte. Eine undankbare Aufgabe, wenn man sie mit Jagd und Patrouillen verglich, aber auch sie musste gemacht werden und war wichtig für den Clan. „Verstanden, Abendstern“, miaute er mit fester Stimme und blickte dem roten Kater dann nach, wie er sich zum Bau der Krieger aufmachte, um dort auf Obsidianwind zu warten. Rauchschweif selbst erhob sich ebenfalls auf die Pfote und warf einen kurzen Blick auf den Frischbeutehaufen. Sein Magen knurrte, doch er konnte jetzt unmöglich etwas essen. Erst nach der Patrouille würde er sich einen Happen gönnen können. Nun trabte er also am Haufen vorbei zurück zum Kriegerbau, wo er Aschentanz mit einem freundlichen Ohrenzucken begrüßte. „Sei gegrüßt, Aschentanz. Ich möchte dich gern für eine Patrouille bei der WindClan-Grenze einteilen. Such dir ein bis zwei andere Krieger, die dich begleiten. Aber seid auf der Hut, der WindClan ist unberechenbar zu dieser Jahreszeit.“ Es mochte Blattfrische sein, doch gerade diese Zeit nutzten viele Clans aus, um die durch die Blattleere geschwächten Gegner anzugreifen oder ihnen Teile des Territoriums streitig zu machen. Es war vor allem in diesen Zeiten besonders wichtig, an allen Grenzen regelmäßig zu patrouillieren. Doch darauf achtete Rauchschweif selbstverständlich. Nicht umsonst war er bekannt als guter Stratege und Analytiker.
Da er nun sowieso hier herum saß und wartete, widmete der schlanke Kater sich nun ebenfalls seinem Fell, auch wenn es bereits glatt und ordentlich wirkte. Eine kurze Wäsche schadete nicht und Pfeilwind tat vermutlich das gleiche, weshalb sie nicht sofort aus dem Kriegerbau kam.

Nimmt Abendsterns Aufgabe entgegen | Teilt Aschentanz für eine Patrouille ein | beginnt, sich vor dem Kriegerbau zu putzen

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Aber, Mummy... Ich will nich' aufsteeehn..., winselte Farnjunges in Gedanken, als das trübe Morgenlicht in die Kinderstube hineinglitt. Als der kleine Kater die Augen öffnete, war es erstmal ruhig. Also hätte er gar nicht aufstehen sollen? Mit blinzelnden Augenlidern, beobachtete er seine Umgebung, ehe sein Blick an Eichhornflug hängen blieb. Seine Mutter schlief - tief und fest. Gähnend streckte er seine Pfoten von sich, bis diese anfingen, zu zittern. Gedankenverloren tappste Farnjunges in der Kinderstube umher, spielte ab und zu mit einem kleinen Moosball und grunzte leise. Lautere Geräusche, würde er unterdrücken müssen. Schließlich wollte der kleine Rote nicht, dass seine Familie böse auf ihn war. Schmatzend schlich er auf den Ausgang zu, lugte aus dem Bau und seufzte tief. Das Wetter ist nicht toll..., dachte er unzufrieden, zuckte aber mit dem Ohr und fügte schnell in Worten hinzu: "Aber so ist's ja immer."
Er wartete darauf, dass Abendstern aus dem Bau kam. Wenn er den Bau verließ, durfte auch Farnjunges raus und spielen. Dann war es soweit. Der geschmeidige, große Körper des neuen Anführers trat in den Schnee. Glücklich preschte der Kater aus dem Bau, purzelte und sprang über die Lichtung, ehe er langsamer wurde. Doch das Eis wollte ihn nicht stoppen lassen.
"Hee-hee-heeeyyy!", kicherte er laut und schoss an den Katzen vorbei, direkt auf Rauchschweif zu. Er versuchte, sich irgendwie zu halten, schaffte es nicht. Allerlei Versuche; Mit den Krallen, mit dem Kopf. Es klappte einfach nicht...! Und da war es auch schon passiert.
Mit ganzer Kraft, knallte Farnjunges in den zweiten Anführer hinein. Anstatt mit ihm zu stürzen, prallte er jedoch wieder ab, rutschte ein paar Meter rückwärt's und fand anschließend Halt. Keuchend und prustend vor Freude, sprang der Kleine wieder auf.

Rauchschweif war gar nicht dazu gekommen, seine Wäsche großartig zu beenden, denn stattdessen wurde er von einem seltsamen Geräusch abgelenkt, das klang, wie wenn Pfoten über Eis rutschten. Sein Blick aus eisig blauen Augen bewegte sich nach oben und fixierte ein kleines, braunes Fellknäuel, das mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn zugerast kam. Mit überraschtem Gesicht sprang der Krieger auf, wollte einen Satz zur Seite machen, doch das Junge war zu schnell. Mit einem dumpfen Schlag krachte es in ihn hinein und wurde wieder zurückgedrückt. „Farnjunges!“, miaute Rauchschweif mit geweiteten Augen und begann dann, wohlig zu schnurren. „Du solltest aufpassen, wohin du deine Pfoten setzt. Es wäre nicht sehr vorteilhaft für uns, wenn du in Zukunft während einer Patrouille so durch die Gegend schlitterst“, schnurrte der Zweite Anführer und setzte sich wieder. „Ist deine Mutter denn noch nicht wach?“ Augenblicklich sah er zur Kinderstube, welche jedoch komplett ruhig war. Kein Geräusch kam drang nach Draußen und nichts schien sich zu rühren. Eichhornflug und Farnjunges Schwester Frostjunges schliefen also anscheinend noch. Der junge Kater musste sich gelangweilt haben und als er bemerkt hatte, dass Bewegung ins Lager gekommen war, hatte er natürlich direkt nachgesehen. Jungen waren immer so unglaublich neugierig … Rauchschweif erinnerte sich, dass seine Schwestern ebenso getickt hatten. Er selbst war nie so gewesen, weshalb viele oft gesagt hatten, er würde niemals ein wahrer Krieger werden – er war einfach zu schüchtern. Nun, heute war er Zweiter Anführer und es war durchaus ein ordentlicher Krieger aus ihm geworden. Er erinnerte sich immer wieder mit großer Freude an seine Zeit als Junges und als Schüler zurück, selbst wenn der Tod seiner Mentorin noch immer schmerzte. Doch zurück wollte er keinesfalls. Er war froh, ein Krieger zu sein, denn als Junges würde er sich in Zeiten wie diesen vermutlich zu Tode langweilen. Er verstand, warum Farnjunges so aufgeregt aus der Kinderstube gestürmt gekommen war. „Was wirst du heute tun, mein Kleiner?“, fragte er, nachdem sein Blick wieder zu Farnjunges gewandert war. „Du könntest einem der Krieger dabei helfen, ein Loch im Wall zu stopfen, wenn du Lust hast. Vermutlich werde ich das übernehmen, sobald ich von der Patrouille zurück bin, also falls du mir helfen möchtest?“ Er war gern in der Nähe von Jungen – sie gaben ihm das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Wenn ein Clan Junge hatte, so konnte es um ihn nicht absolut schlecht stehen und wenn es dann auch noch so aufgeweckte Junge waren, wie der kleine Bald, der vor ihm stand, so hatte der Clan doch nichts zu befürchten.

Ist Farnjunges' Airbag | begrüßt ihn | beginnt, sich mit ihm zu unterhalten

"Entschuldigung, Rauchschweif...", wisperte Farnjunges verlegen und senkte seinen dunklen Kopf. Er wollte ja nicht, dass der zweite Anführer böse auf ihn war. Eher im Gegenteil! Er sollte stolz sein. Langsam und vorsichtig, hob er seinen Kopf wieder und lächelte zufrieden. "Nö. Die schläft noch. Und Frostjunges auch!", brummte er leise und folgte dem Blick des Grauen. Farnjunges war immer der Erste gewesen, der wach war. Und er hatte sich eingeredet, es seie eine Bereicherung für den Clan. Nachdenklich kritzelte er, mit Hilfe seiner Krallen, ein kleines Kunstwerk in den Boden und wartete darauf, dass Rauchschweif wieder sprach. Begeistert hob er seinen Kopf und beobachtete die kräftige Gestalt - er war sprachlos. Neidisch erhob der Kleinere sich und sprang um ihn herum. "So will ich auch mal sein!, schnurrte Farnjunges in Gedanken und bekam leuchtende, große Augen. Der zweite Anführer war sein Idol, sein Vorbild. Für ihn, für ein kleines Jungen, war der Kater allzu perfekt. Er hatte Muskeln, war groß und auch hübsch. Insgeheim jedoch, fand Farnjunges sein eigenes Anlitz attraktiver. Grinsend blieb er stehen und setzte sich vor Rauchschweif, als dieser Luft holte, um weiterzureden. Er fragte, was Farnjunges' heute so geplant hatte... Ja, was denn? Schmunzelnd sah er ihn an. "Weiß' niich... Vielleicht ein neues Abenteuer erleben!", piepste das Junge erfreut und schnurrte glücklich. Doch ehe er sich einen Plan schmieden konnte, fiel Rauchschweif in seine Gedanken. Ein Loch im Wall stopfen...? Hm, vielleicht kein Abenteuer, aber was befohlen wird, muss auch getan werden. "Das kann ich auch alleine!", blaffte Farnjunges' und hüpfte erfreut auf und ab.

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Etwas stieß die Kriegerin an und weckte sie ungewollt. Grrr dachte sie, denn am liebsten wollte sie weiter schlafen. Doch insgeheim wusste sie, dass die Pflicht ruft. Und ganz weit entfernt vernahm sie Rauchschweifs Stimme, nach der sie ihn zum Jagen begleiten sollte. Na wenigstens keine schlechte Gesellschaft. Er war schon längst aus dem Bau verschwunden, da nahm sie erst ihre Beine zusammen, als sie allerdings merkte, dass eine Wäsche vorteilhafter wäre, als wie ein Vogelnest heraus zu spazieren. Es dauerte nicht allzu lang, da ihr Fell recht kurz ist, und eilig lief sie nun aus dem Kriegerbau. Rauchschweif war mit Farnjunges und Eichhornflug beschäftigt, also nahm sie sich schnell einen Fisch. Genüsslich verspeiste sie ihn und leckte sich anschließend die Lippen. Dann lief sie doch mal zu den dreien, um Rauchschweif zu signalisieren, dass sie fertig war. Offenbar hatte Farnjunges den Krieger gestört und seine Mutter war alles andere als begeistert. "Ach lasst ihn, er ist noch ein Junges. Waren wir nicht alle so als wir klein waren?" Sie wusste, dass sie eigentlich immer noch so war, aber das ließ sie mal lieber außen vor. Sie grinste zu Farnjunges und zwinkerte ihm zu. In dem Alter konnte man noch alles machen, ihr war es leider verwehrt durch ihre Würde und ihre Pflichten. "Rauchschweif, ich wäre dann so weit, wenn du es auch bist." Sie schaute ihn neutral an und wartete auf seine Antwort. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Farnjunges ihn beim Essen gestört hatte, also würde sie noch etwas warten müssen. Das ließ ihr allerdings Zeit, den Morgen noch etwas ruhiger, ohne Stress zu beginnen. Nur so konnte der Tag gut werden, wenn nicht alles in Hektik verfiel.

Noch immer belustigt schnurrend hörte Rauchschweif sich an, was Farnjunges ihm zu erzählen hatte. Wie er erwartet hatte, schliefen Einchhornflug und ihre Tochter noch und vermutlich hatte Farnjunges sich gedacht, er würde sie nur wecken, würde er unruhig in der Kinderstube auf und ab marschieren. Gerade als der junge Kater aufgeregt hüpfend versuchte, dem Zweiten Anführer weißzumachen, dass er das Loch im Lagerwall auch allein stopfen konnte, ertönte eine Stimme über das Lager, so scharf, dass Rauchschweif selbst beinahe zusammen gezuckt wäre. Eichhornflug war von der Kinderstube heran gesprungen und hatte sich vor ihrem Sohn aufgebaut, ihr Schweif peitschte bedrohlich hin und her.  Als sie sich an Rauchschweif wandte, um sich für ihren Sohn zu entschuldigen, schnippte dieser nur kurz mit seiner Schwanzspitze über das Ohr des jungen Katers. „Achwas, es hat mir nichts ausgemacht, Eichhornflug. Wir haben ein angenehmes Gespräch geführt.“ Vielleicht würde der Zorn der Königin sich ja schneller legen, wenn Rauchschweif ein gutes Wort für Farnjunges einlegte. Während er sprach zitterten die Zweige vor dem Bau der Krieger und Schattenflug, gefolgt von Pfeilwind verließen den Bau. Der schwarze Krieger begrüßte Rauchschweif kurz und erwartete eine Aufgabe von ihm, während seine Jagdpartnerin sich zuerst am Beutehaufen gütlich tat. „Guten Morgen, Schattenflug. Du kannst dich Aschentanz anschließen und an der Grenze zum WindClan patrouillieren“, trug er ihm auf und hob seinen Blick dann, als Pfeilwind sich der kleinen Ansammlung von Katzen anschloss, um ihm mitzuteilen, dass sie bereit war. Der schmale Kater nickte, erhob sich, streckte sich kurz, da seine Pfoten vom langen Sitzen schon wieder steif geworden waren und verabschiedete sich mit einem Zucken seiner Ohren von den restlichen Katzen. Dann bedeutete er Pfeilwind, ihm zu folgen. „Wir laufen entlang der Steinsammlung. Wenn wir Glück haben, treffen wir dort sogar auf ein wenig Beute.“ Natürlich wäre es optimal, wenn die beiden während ihrer Patrouille auch etwas Beute fangen würden, wenn man bedachte, wie leer der Frischbeutehaufen im Moment war. Aber die Blattfrische hatte ja auch gerade erst begonnen. Die Zeiten würden besser werden, mehr Fische würden im Fluss schwimmen und vielleicht kamen sie auch dazu, hier und da mal eine Maus zu erlegen. Um das Loch im Lagerwall würde Rauchschweif sich später selbst kümmern, dazu brauchte er keinen anderen Krieger abzubestellen und wenn Farnjunges ihm helfen wollte, so konnte er das gern tun.

tbc: Steinsammlung [Grenze Schatten-/FlussClan]

versucht, Eichhornflug zu beschwichtigen | trägt Schattenflug auf, sich Aschentanz anzuschließen | macht sich mit Pfeilwind auf den Weg zum Lagerausgang

Lächelnd sprang er auf, als Eichhornflug die Kinderstube verließ. Endlich war sie wach! Letztendlich war es eine Reaktion, die seine Gefühle veränderten. Sie kam wütend und besorgt zugleich, auf ihn zugestapft, mit aufgeblasenem Bauch und Nasenlöchern. Ängstlich kroch er unter Rauchschweif's Schweif und zog ihn sich über die Augen, um weitere Ausdrücke seiner Mutter nicht sehen zu müssen. Ihm war ja klar, dass er nicht, ohne Bescheid zu geben, die Stube verlassen sollte. Aber er wollte doch nur freundlich sein! Außerdem, hatte er nichts Schlimmes getan. Traurig kniff er die Augen zusammen und blickte zu Boden. Wieso war Eichhornflug immer so böse zu ihm, wenn er Spaß hatte? Farnjunges hob den Schweif langsam. Ein böser, tiefsinniger Blick traf seine Augen und er zuckte zusammen. "A...aber ich wollte doch nur...", begann er, als sie seinen Satz unterbrach und sich höflich bei dem zweiten Anführer für Farnjunges' Untat entschuldigte. Rauchschweif zog seinen Schweif an sich und der kleine, rote Körper des Jungen wurde entblößt. Mit verzogener Miene, setzte er sich gerade hin und legte traurig die Ohren an. Die Worte des zweiten Anführer's veränderten nichts an seinen Schuldgefühlen, die er plötzlich mit sich trug. Natürlich durfte seine Mami Angst haben! Aber doch nicht gleich so überreagieren. Als Rauchschweif sich schließlich verabschiedete und eine Weile Ruhe einkehrte, warf der Kater ein: "Mama, ich wollte nur nicht, dass du böse Laune hast... Also hab ich dich schlafen lassen." Ganz langsam und vorsichtig, hob er seinen kleinen Kopf und begann, seinen zuckersüßen Blick aufzusetzen. Hoffentlich würde sie ihm verzeihen.